Schweben und Röhren

Görlitz-Zgorzelec. Wenn der Mai geht, kommt der Jazz und einmal mehr eröffnen die 12. Jazztage die Open-Air-Saison kultureller Höhepunkte in Görlitz. Für die vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2007 währende veranstaltung beginnt der Vorverkauf am 2. Mai beim Touristbüri i-vent in der Görlitzer Brüderstraße.

Anzeige

12. Jazztage Görlitz mit neuen Sounds und Saitensprüngen

Äußerlich baut das Festival auf Bewährtem auf: Zwei Open airs auf dem Fischmarkt bringen hochkarätige Vielfalt. Jeweils ein Klubkonzert am Donnerstag und Sonntag sorgen für besondere Klänge an ‚Unerhörten Orten’.

Doch das Dutzendste setzt frische Kontraste und der gewohnte Rahmen birgt Überraschungen. Die Grenze zu Pop und Latin wird spielerisch gekonnt übersprungen. Mit Christoph Titz tritt ein Trompeter auf die Bühne, der zeigt, dass die junge deutsche Szene gerade an diesem Instrument hervorragendes zu bieten hat. Titz geht neue Wege und besticht mit Sounds, die zum Schweben bringen. Titel, die sich zu Ohrwürmern entwickeln, intelligent komponiert und mit viel Gefühl präsentiert (Freitag). Die farbige
Sängerin Soleil Niklasson macht Bossa Nova und andere lateinamerikanische Rhythmen zum Herzschlag gefühlvoller und elegant instrumentierter Jazzsongs- Gänsehaut garantiert.

Völlig neu arrangiert hat das Wiener Radio String Quartett John McLaughlins Werke für das Mahavishnu Orchestra aus den 70er Jahren. Das Streichquartett wurde die Überraschung auf dem Jazzfest Berlin.
Annamateur alias Anna-Maria Scholz verkörpert die wuchtige Bluesstimme. Mit ihren Partnern an Cello und Gitarre, die als ‚Aussensaiter’ firmieren, hat sie sich Liedern und Chansons verschrieben und wird mit kabarettistischen Einfällen ausfällig. Annamateur konzertiert an ‚Unerhörtem Ort’- dem ehemaligen Hörsaal der Fachschule für Binnenhandel, Goethestraße 5 (Donnerstag). Yakou Tribe verführt in die Weiten des wilden Westens, sehr transparente klangmalerische Musik, zu der ganz von selbst Bilder entstehen. Die Berliner Musiker treten im Maschinenhaus der Landskronbrauerei auf und bilden den Abschluss eines Festivals (Sonntag), in dem sie Klang-Visionen entwerfen.

Christian Röver, Gitarrenprofessor in Dresden hat sich mit zwei tschechischen Musikern zum Trio verbündet. Was Hammond B 3 und Schlagzeug hierzu beisteuern gehört zum Feinsten, was derzeit aus dem Dreiländereck kommt. Bleibt noch der Swing, der sein Comeback derzeit auf Bühnen feiert, die bisher nur Pop-Ikonen vergönnt war. Die Österreicherin Karin Bachner gastiert mit einem Quartett am frühen Freitag. Aber sie gestaltet auch die diesjährigen Schülerkonzerte, die unter dem Titel ‚Lektion Jazz’ bereits zum vierten Mal in Geschichte und Stilarten des Jazz einführen.

Volles Rohr bietet zum Samstagabend die Prague Big Band unter Milan Svoboda. Was das 18 köpfige Ensemble präsentiert gehört zum Besten der Branche. Ob Swing ob Funk ob Fusion- Milan beweist sich nicht nur als Meister seines Fachs sondern auch als humorvoller Entertainer. Abgerundet werden die Jazztage Görlitz wie jedes Jahr durch eine Jamsession. Die Gaststätte ‚Zum Nachtschmied’ wird Austragungsort fulminant- planloser Spielfreude nach Mitternacht (Nacht von Freitag auf Samstag).
Möglich wird dieser erste kulturelle Höhepunkt der Freiluftsaison durch die Unterstützung von Kulturraum, Sächsischer Kulturstiftung und Stadt Görlitz aber auch dem Sponsoring bereits seit vielen Jahren aktiver Unternehmen allen voran der Görlitzer Landskronbrauerei und der Firma Hess Lichttechnik Löbau.

Die 12. Jazztage beginnen in einem alten Hörsaal und enden in einer Maschinenhalle. Sie fußen auf wildem Basalt, auf Kneipendielen, Industriebeton und Eichenparkett. Vielfalt und beste Livemusik bleiben Programm und Gradmesser für den Erfolg ist ein begeistertes Publikum.

Hingehen!
12. Jazztage Görlitz vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2007
Veranstalter: Kulturzuschlag e.V.
Vorverkauf: i-vent, Brüderstraße/Obermarkt, ab dem 2. Mai 2007

Mehr:
http://www.jazztage-goerlitz.de

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: /Friedemann Dreßler, Kulturzuschlag e.V.
  • Erstellt am 25.04.2007 - 18:16Uhr | Zuletzt geändert am 25.04.2007 - 18:32Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige