COPD – wenn die Luft knapp wird
Görlitz, 31. Juli 2021. Das Atmen fällt schwer – es ist wie bei dünner Luft in großer Höhe – und sobald sich Betroffene auch nur minimal körperlich betätigen oder gar anstrengen, stellt sich Husten ein und eine erschreckende Atemnot. Wenn die Luft auf diese Weise knapp wird und man nicht mehr durchatmen kann, so könnte das auf die Krankheit COPD im fortgeschrittenen Stadium hindeuten. COPD steht für "chronic obstructive pulmonary disease", die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung.
Atemnot bis zum Ersticken: Hauptrisikofaktor Rauchen
Bitte beachten: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information, kann einen Arztbesuch nicht ersetzen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden; im Gegenteil: Betroffene sollen motiviert werden, Symptome ärztlich abklären zu lassen. Generell soll eine gesunde Lebensweise unterstützt werden.
Die Lungenerkrankung COPD ist, wenn sie einmal Einzug gehalten hat, nicht mehr rückgängig zu machen. Die chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge beginnt zunächst schleichend. Auf Röntgenbildern lässt sie sich schnell diagnostizieren und ihre Merkmale sind meist eindeutig. Für Betroffene bedeutet diese Erkrankung ein Leben mit Entbehrungen und Einschränkungen. Hinzu kommt die Angst, dass die Luft noch knapper wird und das Atmen immer schwerer fallen könnte.
Obstruktive Bronchitis
die Obstruktive – sprich verengende – Bronchitis ist zunächst eine typische Erkrankung bei Kleinkindern, die durch Viren hervorgerufen wird. Bei Erwachsenen kann eine akute Bronchtis chronisch – "chronic obstructive" – werden, insbesondere Raucher sind von dieser nicht mehr auskurierbaren Form betroffen. Rund jeder Fünfte entwickelt über mehrere Stufen die gefährliche und die Lebenserwartung verkürzende COPD. Weil mehr Schleim erzeugt und nicht mehr abtransportiert werden kann, siedeln sich Bakterien auf den Schleimhäuten der Atemwege an und führen zu weiteren Krankheitssysmptomen.Im Zusammenhang mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis kann es zu einem – selten infolge einer angeborenen Mangelerscheinung angeborenen auftretenden – Lingenephysem kommen, bei dem die Lungenbläschen geschädigt sind und die kleinen Lungenbläschen, die in diese münden, in sich zusammenfallen. Beide Erkrankungen werden als COPD zusammengefasst.
Nichtraucher haben COPD übrigens kaum zu befürchten, wenn sie nicht anderen Schadstoffen, zu denen Luftverschmutzungen wie Autoabgase oder auch Feinstaub zählen, ausgesetzt sind. Vorbeugend wirken nicht zu trockene Raumkust und körperliche Betätigung, mit der die Atemwegsmuskulatur und das Kreislaufsystem auf Trab gehalten werden. Ein Riskofaktor ist auch das Passivrauchen, bei Kleinkirndern auch dann, wenn die Eltern auf dem Balkon rauchen und danach wieder den Raum betreten.
Symptome und Merkmale
Die klassischen COPD Symptome lassen sich anhand weniger Merkmale festmachen: Auf Röntgenbildern erkennt der Arzt die Krankheit schnell, da sie sich durch stark verengte Atemwege und auch punktuelle Entzündunge zeigt. Die Blutwerte in puncto Sauerstoff und Entzündungsmarker ergänzen das Bild meist sehr klar. Die äußerlich deutlich erkennbaren Symptome zeigen sich als schweres Ausatmen, in dessen Folge auch das Einatmen schwerfällt, und durch Hustenanfälle unterschiedlicher Stärke und gegebenenfalls Auswurf dabei. Da COPD schleichend beginnt, ist der oft auf die leichte Schulter genommene "Raucherhusten" ein Alarmsignal, nun endlich mit dem Rauchen aufzuhören!Verlauf und Behandlung
COPD wird oftmals erst recht spät erkannt. Der erwähnte Raucherhusten signalisiert schon die Vorstufe oder ganz und gar das klassische Krankheitsbild der COPD, bei der im Verlauf immer mehr Symptome hinzukommen. Körperliche Belastungen werden zunehmend schwieriger zu ertragen und im späteren Krankheitsverlauf sind selbst wenige Treppenstufen schon zu viel. Im Endstadium der Krankheit tritt die Atemnot auch im Ruhezustand ein.Es gibt etliche Medikationen, die – vom Arzt verordnet – das Luftholen ein wenig erleichtern können, heilen können sie allerdings nicht. Um mit COPD dennoch ein erfülltes Leben haben zu können, sollte man alles verbannenen, was Lunge und Atemwege noch weiter belastet. Das beginnt beim Raumklima zuhause: Saubere und entsprechend feute Luft ist angesagt. Auch sollte die Umgebung, das Wohnumfeld, möglichst staubarm sein. Hier kann ein Wohnortwechsel aufs Land oder, noch besser, ans Meer guttun. Die frische und salzhaltige Luft dort wird schon seit jeher bei Atemwegs- und Lungenerkrankungen geschätzt.
Sich nicht mehr zu bewegen ist hingegen Gift für von COPD Betroffene. Im Gegenteil: Erkrankte sollen sich im Rahmen des Möglichen körperlich bewegen, also etwa – soweit möglich – das Fahrrad benutzen oder zu Fuß gehen. Dadurch wird die Durchblutung angeregt und es kann gelingen, die Atemwege freier zu machen. Trotz aller Atemnot: Stillstand ist nie gut und kann die Erkrankung schneller voranschreiten lassen.
Tipp:
Zur Obstriktiven Bronchitis hat das Universitäts-Kinderspital Zürich eine Notfall Elterninformation online gestellt.
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- Quelle: red | Foto: cherylholt / Cheryl Holt, Pixabay License
- Erstellt am 31.07.2021 - 08:12Uhr | Zuletzt geändert am 31.07.2021 - 10:30Uhr
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