Das sind die Preisträger des 12. Neiße Filmfestivals
Großhennersdorf | Görlitz, 11. Mai 2015. Am gestrigen Abend ging in Görlitz mit einer Abschlussgala das 12. Neiße Filmfestival zu Ende. Neun "Neiße-Fische" - so die Preise des Festivals - wurden in drei Wettbewerben und in Sonderkategorien verliehen. Der Hauptpreis als bester Spielfilm ging an die slowakisch-tschechische Koproduktion "Koza" (Die Ziege) von Ivan Ostrochovsky.
So vielfältig die Kulturen, so vielfältig die Themen
Der Film erzählt die Geschichte von "Koza", dem slowakischen Boxer Peter Balaz, der seine besten Tage hinter sich hat. Für die Jury, bestehend aus der tschechischen Regisseurin Slobodanka Radun, dem deutschen Filmkritiker Sandro Viroli und dem Regisseur Artur Pilarcyk aus Polen, waren vor allem die Authentizität und die stringent erzählte Geschichte des Films ausschlaggebend.
Als beste Schauspielerin wurde Klaudia Dudova für ihre kraftvolle Darstellung einer jungen Roma-Frau im Film "Cesta Ven" ausgezeichnet. Dieser Preis wurde von der Sächsischen Zeitung gestiftet.
Der deutsche Beitrag "Kafkas - Der Bau" von Jochen Alexander Freydank bekam den Preis für das beste Szenenbild. Die Jury würdigte damit die beeindruckende Kombination von virtueller und realer Kulisse sowie das durchdachte visuelle Konzept. Gestiftet hat den erstmals vergebenen Preis die Stadt Görlitz.
Der Spezialpreis des Filmverbands Sachsen ging an "Sunrise Supervising"
"Regionale Themen, Geschichten, die nicht fremd sind, die so mancher schon selbst erlebt hat: Das zeichnet das diesjährige Neiße Filmfestival aus“, hob die Jury auf der Abschlussgala in einer Görlitzer Brauerei. So unterschiedlich die Herkunft der Filme, so unterschiedlich seien die Themen, die Geschichten und Genres.
Die schön-schräge Geschichte "Sunrise Supervising" des tschechischen Independent Filmemacher Pavel Göbl lommt aus der Festivalreihe "Regionalia" und zeige, "wie Versöhnung mit der eigenen Geschichte auch funktionieren kann. Jedes Land hat seinen eigenen Weg und der tschechische wird uns mit unvergleichlichen Humor gezeigt“.
"Beyond Punishment" von Hubertus Siegert ist Bester Dokumentarfilm
Der Dokumentarfilmpreis 2015 würdigte den deutschen Regisseur und Produzenten Hubertus Siegert für seinen internationalen Dokumentarfilm "Beyond Punishment". Der in Koproduktion mit dem ZDF und 3Sat entstandene Film zeigt, wie Täter und Opfer von Gewaltverbrechen aktiv in eine Auseinandersetzung miteinander treten. Die Jury: "Drei Länder, drei Gewaltverbrechen und die Annäherung zwischen Täter und Opfer – der Film beobachtet die Suche der Protagonisten, Tat und Verlust zu verarbeiten."
Kurzfilme prämiert
Schwierig: Die ebenfalls aus drei Nationen besetzte Kurzfilm-Jury hatte aus 36 ausgewählten Arbeiten den Gewinner des 12. Neiße Filmfestivals herauszufinden. Die Wahl für den Kurzfilmpreis fiel auf "Eine gute Geschichte" von Martin Christopher Bode. Den Preis hatte der Studierendenrat der Hochschule Zittau/Görlitz gestiftetet.
Publikumsfavoriten: "For Being Alive" und "Food to go"
Der Publikumspreis des diesjährigen Neiße Filmfestivals ging an den polnischen Dokumentarfilm "For Being Alive" von Tomasz Nuzban.
Neu: Im Jahr 2015 konnte as Publikum zum ersten Mal auch einen Favoriten unter den Kurzfilmen wählen. Bei der denkbar knappen Entscheidung hatte der tschechischen Beitrag "Food to go" von Edgar Ortiz die Nase vorn.
Gestiftet werden die beiden Publikumspreise durch den Verkehrsverbund ZVON.
Ehrenpreis für polnische Regisseurin Dorota Kędzierzawska
Der besondere Ehrenpreis für das Lebenswerk wurde in diesem Jahr an die polnische Regisseurin Dorota Kędzierzawska verliehen. In einer Retrospektive zeigte das Festival vier der bedeutendsten Filme der Preisträgerin.
Kędzierzawskas Filme sind liebevolle Nahaufnahmen, oft gekennzeichnet durch Einsamkeit und Schmerz, porträthafte, kurze Blicke auf benachteiligte Kinder oder zaghafte zwischenmenschliche Beziehungen.
Im Rahmen einer Retrospektive werden zum Neiße Filmfestival verschiedene Filme der besonders in ihrem Heimatland Polen berühmten Regisseurin und Drehbuchautorin gezeigt, darunter auch eines ihrer frühen studentischen Werke.
Es geht weiter: Das 13. Neiße Filmfestival beginnt am 10. Mai 2016
Mehr als 4.500 Festivalbesucher sahen an den sechs Festivaltagen des Jahres 2015 weit mehr als nur die Beiträge der drei Wettbewerbe. In verschiedenen Sonderreihen und Länderschwerpunkten richtete sich der Fokus der diesjährigen Ausgabe des trinationalen Festivals auf das Thema "Migration" in Osteuropa.
Siebzehn Spielstätten in Großhennersdorf, im polnischen und deutschen Teil der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, in Zittau, Löbau und Mittelherwigsdorf sowie im tschechischen Reichenberg (Liberec), Rumburg (Rumburk), Warnsdorf (Varnsdorf) und Grottau (Hrádek nad Nisou) zeigten große Geschichten, großartige Schauspieler und großes Kino: Dem 12. Jahrgang des Neiße Festivalfestivals kann bestechende Qualität attestiert werden. Da ist es nur zu begrüßen, dass Festivalleiter Andreas Friedrich auf der Abschlussgala für das kommende Jahr die 13. Runde ankündigte. Diese startet am 10. Mai 2016 in Zittau.
Das sind die Preisträger des 12. Neiße Filmfestivals
- Bester Spielfilm: "Koza"“ (http://www.kozamovie.com)
- Beste darstellerische Leistung: Klaudia Dudova für "Cesta Ven"
- Bestes Szenenbild: "Kafkas - Der Bau“ (http://www.kafkas-the-burrow.com)
- Spezialpreis des Filmverband Sachsen: "Sunrise supervising“ (http://sunrise-supervising.com)
- Bester Kurzfilm: "Eine gute Geschichte“ (http://www.eine-gute-geschichte.de)
- Besondere Erwähnung Kurzfilm: "Mein letztes Konzert“
- Bester Dokumentarfilm: "Beyond punishment“ (http://www.beyondpunishment.de)
- >Publikumspreis Langfilm: "Za to że żyjemy, czyli punk z Wrocka / For Being Alive“
- Publikumspreis Kurzfilm: „Food to go“
- http://www.neissefilmfestival.de
- http://www.facebook.com/neissefilmfestival
- http://www.youtube.com/neissefilmfestival
- http://www.twitter.com/neissefilmfest
Mehr:
Mehr erfahren im Görlitzer Anzeiger:
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- Quelle: red | Foto: © Neiße Filmfestival
- Erstellt am 10.05.2015 - 21:27Uhr | Zuletzt geändert am 10.05.2015 - 22:31Uhr
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