Worauf sich Unternehmen einstellen müssen

Worauf sich Unternehmen einstellen müssenGörlitz, 26. November 2022. Von Thomas Beier. Viele Unternehmen stehen vor der Frage, ob sie für das kommende Jahr ins Auge gefasste Investitionspläne zurückstellen, ganz aufgeben oder durchziehen sollen. Gibt es eine grundsätzliche Empfehlung?

Abb.: Investieren oder nicht? Steht ein außergewöhnlich großer Auftrag an, wird das Problem akut. Soll man ablehnen oder in der Hoffnung auf Wachstum investieren? Kann das Risiko begrenzt werden?
Fotomontage: Michal Jarmoluk, Pixabay License
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Investitionsentscheidungen werden nicht einfacher

In der Unternehmensberatung sind wir immer wieder mit schwierigen Problemen konfrontiert worden, aber das gehört zum Daseinszweck, wenn man sich diesem Tätigkeitsfeld stellt. Solche Probleme stellen sich regelmäßig ein, wenn anstehende unternehmerische Entscheidungen große beziehungsweise langfristige Wirkung entfalten und neben den notwendigen Chancen – nahezu logisch – mit enormen Risiken belastet sind.

Während viele Berater stereotyp immer wieder die gleichen Vorgehensweisen anwenden, hat Beier Consulting immer wieder zugeschnittene Entwicklungs- und Denksysteme entwickelt, die es auch dem Auftraggeber ermöglichen, sein Wissen, seine Erfahrungen und seine Interessen einzubringen – das Bild vom Unternehmensberater als Besserwisser ist nun einmal falsch, vielmehr bringt er seine Methodenkompetenz ein und sorgt dafür, dass möglichst viele hinter den zu treffenden Entscheidungen stehen.

Oft genug ist es jedoch ausgesprochen schwierig, überhaupt einen Lösungsansatz zu finden. Während naive Gemüter in solchen Situationen meinen, mit einem “Brainstorming” auf höchst unproduktive Weise Ideen sammeln zu müssen, setzt Beier Consulting auf Zugangsmethoden, die es erlauben, komplexe Probleme besser zu erfassen.

Robuste deutsche Wirtschaft

Schaut man sich die gegenwärtige Situation von Unternehmen an, dann bleibt zu konstatieren: Energieintensive Unternehmen, etwa der Glasindustrie, verzichten angesichts der heftig gestiegenen Gaspreise auf Erweiterungsinvestitionen, für Weißwasser/O.L. ein bitterer Umstand.

Die deutsche Wirtschaft insgesamt aber trotzt der gegenwärtigen Rohstoff- und Energiekrise überraschend gut. Die deutsch Bundesbank geht in ihrem Monatsbericht vom Juni 2022 auf die Perspektiven der deutschen Wirtschaft für die Jahre 2022 bis 2024 ein und erwartet für die Projektionszeitspanne eine kräftigere Expansion. Steigende Auslandsnachfrage, zusätzlicher Konsum mit den Ersparnissen aus der Zeit der Corona-Pandemie und zusätzliche Rüstungsausgaben werden als Impulsgeber genannt.

Unsicherheiten allenthalben

Dennoch steht vor jedem einzelnen Unternehmen die Frage, ob es sich auf die im Bundesbank Monatsbericht Juni 2022 erwartete Wirtschaftserholung – wenn auch auf geringem Niveau – verlassen kann. Zu den großen Unsicherheiten gehört der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine, der enormen Einfluss auf Energie- und Rohstoffpreise hat.

Im Arbeitsmarkt dürften leistungsfähige wie auch leistungswillige Fachleute weiterhin Mangelware bleiben. Unternehmer, die liebend gern ausbilden würden, sind immer wieder entsetzt etwa über fehlende Grundkenntnisse etwa in der Mathematik, andererseits auch über illusorische Vorstellungen über das Arbeitsleben.

Gilt schon die jetzt ins Berufsleben startende Generation Z als leistungsscheu, so ist es bei den nachfolgenden Schülergenerationen die Grundlagenbildung, die mangelhaft bleibt. In den Grundschulen wird der weiter gewachsene Migrantenanteil, der kaum über Deutschkenntnisse verfügt, für weiter sinkende Grundkenntnisse aller Schüler etwa im Lesen, Schreiben und Rechnen als ursächlich angesehen.

Investitionsentscheidungen umfassend vorbereiten

Die Umstände insgesamt machen es schwer, Investitionen mit Zuversicht auf eine gedeihliche Entwicklung anzugehen. Folge sind schärfere Bandagen, was das Investitionsvolumen angeht. Andere Investitionen werden gleich so angelegt, dass sie notfalls wieder zurückgefahren werden können.

Amüsant ist, dass die "DDR"-Wirtschaft ein Beispiel für eine flexible Investition – allerdings aus der Not geboren – bietet: Es handelt sich um die sogenannte Raumerweiterungshalle, die dem Namen nach suggeriert, man könnte einen vorhandenen Raum beliebig erweitern. Es handelt sich aber um Fertighallen, die auf Tiefladern zum Aufstellungsort gebracht wurden und dort wie eine Teleskopantenne am Kofferradio auseinandergezogen werden konnten. Wenn nicht mehr benötigt, wurden sie wieder zusammengeschoben und woanders aufgestellt; oft genug wurde die Improvisation jedoch zur Dauerlösung.

Aus Kundensicht über das Produkt hinaus denken

Wenn heute Unternehmen wachsen, steht ebenfalls die Frage nach erweiterter Produktions- oder Lagerfläche – und zwar flexibel, also womöglich nur auf Zeit. Für Anbieter von Leichtbauhallen heißt das, über die Konstruktion, die Vorfertigung und die schnelle Aufstellbarkeit hinauszudenken.

Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt, der die Demontage und Wiederaufstellbarkeit beinhaltet, spielen die betriebswirtschaftlichen Aspekte des Investors eine bedeutende Rolle – für den Lieferanten bedeutet das, nicht nur technisch, sondern auch in Bezug auf die Lebensdauer und die Finanzierung aus Sicht des Kunden zu denken und Lösungen zu entwickeln. So kann man bei kundenfreundlichen Anbietern eine komplette Fertighalle kaufen, finanzieren oder mieten.

Flexibilität einkalkulieren

Auch für Maschinen sowie die Transport, Umschlag- und Lagertechnik gehört die Frage nach Kauf oder Miete – sprich Leasing – zur Investitionsentscheidung. Die Erfahrungen aus der alten Industrie mit ihren Investitions- und Abschreibungszyklen passen nur noch sehr bedingt in die modernen Ansprüchen genügende Unternehmensführung. Grundsätzlich, so die Herangehensweise bei Beier Consulting, sollte die Investitionsstrategie aus der Markterschließungsstrategie abgeleitet werden – um Himmels Willen nicht umgekehrt!

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  • Quelle: Thomas Beier | Fotomontage: jarmoluk / Michal Jarmoluk, Pixabay License
  • Erstellt am 26.11.2022 - 14:28Uhr | Zuletzt geändert am 26.11.2022 - 15:11Uhr
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