Alles vorbei - wirklich alles?

Görlitz, 31. Oktober 2006. Heute schließt das Kulturhauptstadtbüro Görlitz-Zgorzelec seine Büroräume am Demianiplatz.

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Kulturhauptstadtbüro macht dicht

Obgleich die offizielle Benennung der europäischen Kulturhauptstädte für das Jahr 2010 noch aussteht, sehen die Görlitzer ihre Felle als davongeschwommen an. Grund ist eine Jury-Empfehlung vom 11. April 2006, die Essen als deutsche Bewerberstadt favorisierte.

Nach dem Jury-Votum wurden als wichtige, bereits fest eingeplante Projekte noch die Videokunst-Ausstellung "Die Vergänglichkeit des Schönen" und die Internationalen Musiktage Görlitz-Zgorzelec „Forgotten Music - Vergessene Musik - Muzyka Zapomniana“ realisiert.

Heute nun schließt schließt die Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Görlitz-Zgorzelec ihre Büroräume am Demianiplatz 28 in der Görlitzer Innenstadt. Die weitere Abwicklung sowie die Erstellung der Dokumentation der Kulturhauptstadtbewerbung der Europastadt Görlitz-Zgorzelec werden in den Räumlichkeiten der Bombardier Transportation, Brunnenstrasse 11, in Görlitz durchgeführt, welche freundlicherweise von Bombardier Transportation Bahntechnologie Germany GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt werden.

Kommentar:

Mit der Abwicklung der Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Görlitz-Zgorzelec wird zugleich ein wichtiger Motor für Kultur in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec zum Stillstand gebracht. Fehlen wird die visionäre Kraft des Kuturhauptstadt-Teams um Peter Baumgardt, das sich in seinen Projekten wenig um Görlitzer Befindlichkeiten geschert, dafür aber - wie mit der Videokunstausstellung - versucht hat, Görlitz-Zgorzelec auf den Stand einer modernen Kulturstadt zu katapultieren.

Auf diesem Weg ist es unzureichend gelungen, die Betroffenen - die Einwohner von Görlitz-Zgorzelec - zu Beteiligten zu machen. Und in schwarze Anzüge gekleidete Kulturhauptstadtbewerbungsbüromitarbeiter machten auf die Eingeborenen oftmals einen gar zu distinguierten Eindruck.

Bleibt zu hoffen, dass es den engagierten Görlitzern und Zgorzelecern gelingt, von der erlebten Dynamik des Bewerbungsprozesses weiter zu profitieren, schließlich haben sie die wichtige Erfahrung, was alles machbar ist. Und es bleibt zu hoffen, dass die Europastadt nicht in einer Art Nabelschau verharrt, sondern auch weiterhin Impulse von außen erhält und annimmt.

Feiern Sie einen schönen Reformationstag,

Ihr Fritz Stänker

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  • Quelle: /KHS061020
  • Erstellt am 31.10.2006 - 08:45Uhr | Zuletzt geändert am 28.06.2020 - 11:55Uhr
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