Gerhart Hauptmann und das Dritte Reich

Görlitz. Unter dem Titel „Eine Weltnot ist um uns“ wird Dr. Wolfgang Wessig am 20. September das Verhältnis Gerhart Hauptmanns zum Dritten Reich beleuchten.

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Vortrag in der Stadtbibliothek

Er ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Dichter, sondern auch ein Sinnbild der deutschen Geistesentwicklung im späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat preußischen Glanz im Reich von 1871 erlebt, ihn ebenso kritisiert wie erwünscht; er hat deutsche Niederlagen miterlebt, mitgefühlt und mitbedacht, ohne dass seine daraus entstandenen utopischen Entwürfe einer menschlichen Gesellschaft bis heute umgesetzt worden wären. 1946 starb der Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann in Agnetendorf.

Mit dem Anbruch des Dritten Reiches hielt er seine Zeit, die er auf die Jahre 1871 bis 1933 datierte, für beendet. Er unterließ Stellungnahmen gegen die Nazis, hatte ihnen aber schon in „Vor Sonnenuntergang“ (1932) eine Absage erteilt. Andererseits hatte er ihrem Austritt aus dem Völkerbund beispielsweise zugestimmt. Sein umstrittenes und oft diskutiertes Verhältnis zu den Nationalsozialisten war von jener Unentschiedenheit geprägt, die sein ganzes Leben bestimmte. Einerseits waren sie ihm wegen ihrer Brutalität und ihrer Geistlosigkeit zuwider, andererseits ging er Auseinandersetzungen aus dem Wege und nahm die Ehrungen, etwa zum 80.Geburtstag, entgegen.

Beginn der Veranstaltung im Lesecafé der Stadtbibliothek ist 19.30 Uhr.
Eintritt 3,- €, ermäßigt 1,50 €.

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  • Quelle: /StVGR
  • Erstellt am 31.08.2006 - 23:25Uhr | Zuletzt geändert am 03.07.2007 - 21:37Uhr
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