Heuschnupfenzeit: So lindern Allergiker ihre Beschwerden

Görlitz, 22. April 2018. Kribbeln, Tränen, Jucken, Niesen: Die Pollensaison ist eröffnet. Bereits seit Mitte Februar machen die Pollen von Pappel, Erle und Hasel den Allergikern zu schaffen. Auch der Blütenstaub anderer Pflanzenarten dämpft bei den rund 12 Millionen Heuschnupfen-Allergikern in Deutschland (Zahl laut Robert-Koch-Institut) die Vorfreude auf den Sommer. Wie lassen sich die Beschwerden am besten lindern?
Abbildung oben: © Flickr "So hübsch sehen die Biester aus, die scheußlichen Heuschnupfen verursachen.", Foto: ✈ amade_a ✈, Lizenz: CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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Symptome abschwächen oder Hyposensibilisierung?

Symptome während der Pollenzeit abschwächen

Pollen setzen Proteine frei, die bei den Betroffenen körpereigene Abwehrreaktionen auslösen. Sie reizen die Schleimhäute der Augen und Atemwege und verursachen Fließschnupfen, Juckreiz, gerötete, tränende Augen und Niesanfälle. Bei starker Pollenflugbelastung sollten Allergiker mit entsprechenden Medikamenten dagegen vorgehen. Lokal wirksame Antihistaminika in Form von Augentropfen und Nasensprays bringen schnelle Linderung bei leichten Allergien. Antihistamintabletten mit den Wirkstoffen Ceterizin und Loratardin wirken nach etwa zwei Stunden bei mittleren Beschwerden.

Kontaktlinsenträger sollten allerdings beachten: Antihistaminika können zu trockenen Augen führen und das Tragen von Kontaktlinsen erschweren. Die Lösung ist oftmals nur eine Brille in der entsprechenden Sehstärke. Wer dabei Wert auf den modischen Aspekt legt, kann zu angesagten Modellen wie denen von Ray-Ban greifen - eine vielseitige Auswahl gibt es beispielsweise hier. Bei stärkeren Allergie-Symptomen empfehlen Ärzte kortisonhaltige Nasensprays.

Wer weiß, auf welche Pollen er allergisch reagiert, kann sich über Pollenflugvorhersagedienste informieren oder am Pollenflugkalender orientieren und dementsprechend Vorkehrungen treffen, zum Beispiel sich nicht zu lange draußen aufhalten.

Daneben können während der Pollenzeit folgende Maßnahmen helfen:
  • Die Pollen nicht ins Haus lassen: Kleidung sofort beim Betreten der Wohnung umziehen, Jacken und Schuhe am besten gleich draußen lassen.
  • Duschen und Haare waschen sollten Allergiker am Abend, damit die Pollen nachts nicht ihr Unwesen im Schlafzimmer treiben.
  • Beim Schlafen die Fenster möglichst geschlossen halten. Die beste Zeit zum Lüften ist in der Stadt vor 8 Uhr und auf dem Land nach 18 Uhr. Nach dem Regen ist die Luft am reinsten.
  • Die Räume pollenfrei halten durch regelmäßiges Wischen und Saugen. Ein Staubsauger mit einem Pollenfilter kann Abhilfe schaffen. Bettwäsche, Vorhänge und Kleidung öfter als sonst waschen.

Heuschnupfen dauerhaft ausschalten

Bei allen oben genannten Mitteln werden nur die Symptome gemildert. Eine langfristige Ausschaltung des Heuschnupfens ist damit nicht möglich. Dabei kann ein langjähriger, unbehandelter Heuschnupfen zum Pollenasthma führen, wenn die Allergie von den oberen Atemwegen "die Etage wechselt" und das Gewebe der tiefer gelegenen Bronchien schädigt. Um das zu vermeiden, empfehlen Allergologen eine über mehrere Jahre andauernde Hyposensibilisierung mit den auslösenden Allergenen, mit der die Patienten rechtzeitig beginnen sollten.

Auch Akupunktur kann laut Dr. Lutz-Uwe Wölfer, Chefarzt der Hautklinik am Städtischen Klinikum Görlitz, Beschwerdefreiheit bringen. Beim Start der Pollensaison lassen sich die Patienten dafür Dauerakupunkturnadeln in die Ohren setzen. Gleichzeitig räumt der Allergologe ein, dass noch keine abschließenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zur genauen Wirkungsweise der Akupunktur vorliegen. Ob Placebo-Effekt oder nicht: "Hauptsache, die Akupunktur hilft".

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  • Erstellt am 22.04.2018 - 11:32Uhr | Zuletzt geändert am 04.11.2019 - 14:57Uhr
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