IIoT und die Zukunft der produzierenden Industrie

IIoT und die Zukunft der produzierenden IndustrieGörlitz, 27. November 2022. Ein enormer Erfolg der Görlitzer Wirtschaftsförderpolitik ist die Ansiedlung von Unternehmen des produzierenden Gewerbes und der Softwareindustrie, was zugleich eine zukunftsträchtige Kombination darstellt: Schließlich macht fortschreitende Digitalisierung auch vor der Fertigungsindustrie nicht halt. Die zunehmende Digitalisierung ist die Ursache dafür, dass sich immer mehr Unternehmen dem Konzept der Industrie 4.0 zuwenden. Gemeint ist damit die vierte industrielle Revolution, ausgelöst von den umwälzenden technischen Innovationen des letzten Jahrzehnts.

Abb.: Die BMW Group beispielsweise – im Bild das markante, vier Zylinder symbolisierende Verwaltungsgebäude am Petuelring in München – treibt die Digitalisierung ihres Produktionssystems im Zuge der Industrie 4.0 voran, etwa in den Bereichen der intelligenten Datananalyse, der intelligenten Logistik, der innovativen Automatisierung und der als 3D-Druck bekannten additiven Fertigung
Foto: Jürgen, Pixabay License
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Wertschöpfungsketten werden komplett vernetzt und in Echtzeit geteuert

Wertschöpfungsketten werden komplett vernetzt und in Echtzeit geteuert
Vernetzung plus Erhebung aller den Prozess beschreibenden Daten zwecks Auswertung in Echtzeit ist der Kern des IIoT, das damit zur Basis für die Industrie 4.0 wird
Grafik: Gerd Altmann, Pixabay License

Industrie 4.0 beruht auf der Vernetzung von Wertschöpfungsketten. Grundlage ist das IIoT, das Industrial Internet of Things, welches es ermöglicht, dass intelligente Maschinen untereinander kommunizieren. Ein wichtige Rolle spielt dabei übrigens die moderne Sensorik, die nicht nur die seitlangem bekannten flexiblen Maschinensysteme, sondern nun auch intelligente, weil selbstlernende Maschinensysteme ermöglicht. Betriebe können damit Durchlaufzeiten weiter verringen, sprich effizienter und schneller produzieren, ohne dass Risiken für die Qualität entstehen oder gar Einbußen in Kauf genommen werden müssen.

Unternehmen, die sich den neuen Technologien öffnen, können mit einem enormen Wettbewerbsvorteil rechnen. Firmen, die sich der digitalen Transformation verschließen, dürften dagegen über kurz oder lang den Anschluss an die Wettbewerber verlieren.

Was versteht man unter dem Industrial Internet of Things?

Beim IIoT werden die einzelnen Komponenten einer Fertigungsanlage mit leistungsfähigen Sensoren ausgestattet, die oft große Mengen an Daten generieren und an eine Zentrale in Form einer Software-Plattform leiten. Dort werden die Daten gesammelt und in Echtzeit ausgewertet. Die Entscheider beziehungsweise eine entsprechend intelligente Software erhalten dadurch einen Gesamtüberblick über das Produktionsgeschehen und können sofort Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsabläufe kontinuierlich zu optimieren.

Ziel ist es, die Produktionsvorgänge so schnell und verlustarm wie möglich zu gestalten. Damit ermöglichen es die neuen Technologien, den Ausstoß zu beschleunigen, die Instandhaltung noch zugeschnittener präventiv vorzunehmen und den Ressourcenverbrauch zu verringern. Dabei macht IIoT nicht am Fabriktor Halt, sondern integriert die Komponenten der gesamten Wertschöpfungskette wie Lieferanten, Kunden und das Recycling. Eine IIoT-Software stellt damit die Verbindung zwischen Digitalisierung und Kostenreduktion her.

Abgrenzung des IIoT zum IoT

Bei beiden Konzepten steht die Interkonnektivität von Geräten, Apparaten und Maschinen im Fokus. Der Unterschied liegt in der Zielsetzung: Das als IoT bekannte Internet of Things dient vor allem dazu, den Komfort und die Sicherheit des Verbrauchers durch smarte Gerätschaften im privaten oder beruflichen Umfeld zu verbessern. IIoT dagegen stellt die Optimierung von Prozessen sowie das Wirtschaftswachstum von Unternehmen und Branchen in den Mittelpunkt.

Daraus ergibt sich, dass der Investitionsumfang des IIoT den des IoT bei Weitem übertrifft. Anforderungen und Analysen gestalten sich weitaus komplexer, können doch kleinste Messfehler zu Produktionsstopps führen, die mit gravierenden Verlusten verbunden sind.

Warum ist IIoT für intelligente Fabriken wichtig?

Eine IIoT-Plattform ist die Basis für die produzierende Industrie, mit der sie den Übergang zur Industrie 4.0 erfolgreich zu bewältigen kann.

Dabei hat eine IIoT-Software Einfluss auf die folgenden Bereiche:


    • Smarte Produktion

      Alle Daten, die in den Produktionsanlagen einer intelligenten Fabrik generiert werden, liegen in Echtzeit gebündelt an einer Stelle vor, wo sie bequem von den Projektleitern oder Softwareprogrammen abgerufen werden können. Die Entscheider haben damit einen breiten Überblick über den gesamten Betrieb, der auch ausgelagerte Produktionsstätten umfasst. Das ermöglicht es ihnen, frühzeitig notwendige Maßnahmen zu ergreifen.

    • Präventive Instandhaltung

      In herkömmlichen Fabriken sind Instandhaltungsmaßnahmen häufig mit Produktionsausfällen verbunden – vor allem dann, wenn die betreffende Maschine erst repariert wird, wenn ein Schaden eingetreten ist. Nun ist die vorbeugende Instandhaltung an sich nichts Neues, aber bei der vorausschauenden Instandhaltung mittels digitalisierter Programme werden Zustand und Leistung einer Anlage rund um die Uhr überwacht, so dass die Wartungsteams sich anbahnende Fehler beheben können, bevor es zu teuren Produktionsausfällen kommt.

    • Intelligentes Energiemanagement

      Die industrielle Fertigung ist gewöhnlich mit einem großen Energieverbrauch verbunden. Geringe Verbesserungen führen schon dazu, dass auf Dauer enorme Summen eingespart und der eigene ökologische Fußabdruck verkleinert wird. Softwarelösungen ermöglichen es den Mitarbeitern, den Energieverbrauch des gesamten Unternehmens zu überwachen und zu optimieren. Auffällig hohe Energieverbraucher werden damit innerhalb des Unternehmens rasch lokalisiert, so dass rasch Gegenmaßnahmen ergriffen werden oder Verbesserungen angegangen werden können.

Welche Vorteile bringt das IIoT für die Fertigungsindustrie mit sich?

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Verwendung einer IIoT-Plattform für die produzierende Industrie eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Die fortlaufend generierten Daten geben übersichtlich Aufschluss darüber, wo Einsparungen beim Ressourcenverbrauch vorgenommen werden können. Die datenbasierte präventive Instandhaltung verkürzt die Ausfallzeiten an den einzelnen Stationen im Fertigungsablauf, größere Schäden an den Anlagen werden besser vermieden und die Gesamtkosten für die Wartung gesenkt.

Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollte die Software Sicherheitsfunktionen enthalten, die mit einer effektiven Verschlüsselungstechnologie ausgestattet sind. Das große Datenaufkommen aus allen relevanten Quellen erlaubt es den Verantwortlichen, technische oder betriebswirtschaftliche Entscheidungen quasi just-in-time beziehungsweise so früh wie möglich zu treffen. In der Summe bedeutet das, dass ein mit IIoT-Technologie ausgestattetes Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz unter Umständen weitaus rentabler wirtschaften kann.

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  • Quelle: red | Foto: holzijue / Jürgenm Pixabay License; Grafik: geralt / Gerd Altmann, Pixabay License
  • Erstellt am 26.11.2022 - 22:37Uhr | Zuletzt geändert am 16.12.2022 - 16:18Uhr
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