Görlitzer Stadtwerke weiter Betriebsführer für Abwasser und Fernwärme in Ostritz

Görlitzer Stadtwerke weiter Betriebsführer für Abwasser und Fernwärme in OstritzGörlitz, 17. Dezember 2020. Als die Energiemärkte liberalisiert wurde, dachten viele: "Jetzt geht es den Stadtwerken an den Kragen!" Ein Irrtum, klug wirtschaftende Stadtwerke erweisen sich allerorten als stabile und berechenbare Kommunalversorger. Allerdings ist etwa der Energiemarkt immer komplizierter geworden, aktuell lässt die ab dem 1. Januar 2021 ins Haus stehende Kohlendioxid-Abgabe grüßen.

Die Ostritzer Bürgermeisterin Marion Prange Ostritz und Matthias Block, Geschäftsführer der SWG Service GmbH, beim Unterzeichnen der Betriebsführungsverträge
Bildquelle: Stadtwerke Görlitz AG
Anzeige

Zwei Betriebsführungsverträge in trockenen Tüchern

Angesichts immer komplexerer Aufgaben ist es für kleinere Städte wie Ostritz oder regionale Verbände sinnvoll, Betriebsführungsaufgaben an leistungsfähige Unternehmen abzugeben. So setzt Ostritz, eine energieökologische Modellstadt, bei der Abwasserbehandlung und der Fernwärmeerzeugung und Fernwärmeverteilung weiter auf das Know-how der Stadtwerke Görlitz AG (SWG) und deren Tochtergesellschaft der SWG Service GmbH. Am 14. Dezember 2020 haben Bürgermeisterin Marion Prange und Matthias Block als Geschäftsführer der SWG Service GmbH die entsprechenden Betriebsführungsverträge für Abwasser und Fernwärme unterschrieben. Die Verträge gelten für 15 Jahre.

Die SWG-Tochter hatte den Zuschlag erhalten, obwohl beide Verträge europaweit ausgeschrieben wurden. "Wir haben uns erneut beteiligt, weil wir die Betriebsführung bereits erfolgreich die letzten zehn Jahre für die Stadt Ostritz durchgeführt haben, wir noch mehr Expertise aufbauen konnten, und weil wir durch unsere regionale Präsenz jederzeit schnell reagieren können und das für die Kunden von unschätzbarem Vorteil ist", nennt Matthias Block, der zugleich SWG-Vorstandsvorsitzender ist, die Gründe.

Die Betriebsführung umfasst zwei Verträge. Einer davon betrifft die technische und kaufmännische Betriebsführung im Abwasserbereich. Schon seit 1993 arbeitet die Ver- und Entsorgungsgesellschaft Ostritz GmbH (VEGO), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Ostritz, mit den Görlitzer Stadtwerken beziehungsweise mit der Veolia Wasser Deutschland GmbH – der früheren OEWA Wasser und Abwasser GmbH – zusammen, zunächst allerdings ausschließlich im technischen Bereich, nämlich beim Betrieb der 35 Kilometer langen Kanalisation und einer Kläranlage mit 2.500 Einwohnergleichwerten, einer dezentralen Pflanzenkläranlage sowie der Schmutz- und Hochwasserpumpwerke. "Dann ist es uns im Jahr 2011 gelungen, unser Leistungsspektrum für die Stadt Ostritz zu erweitern", erinnert sich Jörg Kolewe, Teamleiter Projektmanagement bei SWG. Seitdem sind die Görlitzer Stadtwerker für die komplette Betriebsführung und Geschäftsbesorgung – also alle kaufmännischen Aspekte – und nicht zuletzt für die Betreuung der noch rund 2.200 Einwohner zuständig.

Mit den Technischen Werken Ostritz (TWO), deren Geschäftszweck die Erzeugung und Verteilung von Fernwärme ist, verbindet die Stadtwerke Görlitz AG der andere der Betriebsführungsverträge. Auch hier gibt es langjährige Erfahrungen, den seit 2011 hat TWO die technische und kaufmännische Betriebsführung an SWG abgegeben. "Hier geht es darum, die rund 300 Abnehmer in der Stadt mit Wärme zu versorgen", erläutert Kolewe. Das betreffe den privaten Bereich ebenso wie den geschäftlichen sowie öffentliche Gebäude. Die Fernwärme für Ostritz wird in einem mit Holzhackschnitzel betriebenen Heizwerk erzeugt, nebenbei bemerkt: Auch das Kloster Sankt Marienthal in Ostritz setzt auf die Wärmeerzeugung mit Holzhackschnitzeln.

In Bezug auf die Fernwärmeversorgung der Stadt berichtet Otfried Hausdorf, der zweite Geschäftsführer der SWG Service GmbH: "In den letzten zehn Jahren ist viel passiert. Wir haben maßgeblich an der Erhöhung der Versorgungs- und Anlagensicherheit gearbeitet. So wurden jährlich durchschnittlich 150.000 Euro im Heizwerk, wie beispielsweise in die Anlagensteuerung, in Sicherheitseinrichtungen und in die Kesselanlage durch die TWO investiert. Zusätzlich konnten jährlich zirka 60.000 Euro durch die TWO für Reparaturen zu Verfügung gestellt werden." Gleichzeitig wurde das Fernwärmenetz der Stadt Ostritz, welches mit einen Leckwarnsystem ausgestattet ist, optimiert. Dadurch konnte der Wasserverlust auf ein Minimum reduziert werden.

Bürgermeisterin Marion Prange ist froh, dass die gewachsene Partnerschaft weitergeführt wird: "Die erste Betriebsführungsperiode brachte zu den bereits genannten positiven Entwicklungen in der Versorgungs- und Anlagensicherheit auch eine positive Entwicklung in den Jahresergebnissen der TWO sowie stabile Endverbraucherpreise bei den Fernwärmekunden, aber auch vertretbare Schmutz- und Niederschlagsgebühren. Auch die Unterstützung durch die SWG bei der Fortführung des ökologischen Gedankens der energieökologischen Modellstadt wie den Erhalt der Pflanzenkläranlage oder Investitionen in die Biomasseanlage lässt mich positiv in die Zukunft unserer kleinen Stadt mit großen Zielen blicken. Deshalb freue ich mich über die nächsten 15 Jahre Partnerschaft, denn dies garantiert uns über einen langen Zeitraum hinaus auch ein hohes Maß an Planungs- und Versorgungssicherheit in und für unsere Stadt."

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Bildquelle: Stadtwerke Görlitz AG
  • Erstellt am 17.12.2020 - 08:48Uhr | Zuletzt geändert am 17.12.2020 - 09:42Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige