Abwasserbehandlung auf dem Lande besser dezentral

Dresden. Sachsen setzt bei der Abwasserentsorgung im ländlichen Raum auf dezentrale Anlagen. Bereits im Juli wurde ein Bildungs- und Demonstrationszentrum für Kleinkläranlagen in Leipzig eröffnet.

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Bildungs- und Demonstrationszentrum für Kleinkläranlagen

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung seien dezentrale Anlagen in weniger dichtbesiedelten Regionen eine gute Alternative, so Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich, denn nicht überall sei der Anschluss an zentrale Anlagen auch die wirtschaftlichste Lösung für den Bürger. Kleine flexible Anlagen statt kostenintensiver Kanalisation seien deshalb das Gebot der Stunde.

Hintergrund:

Die EU verpflichtet ihre Mitgliedsländer bis 2015 die Abwasserentsorgung auch im ländlichen Raum "dem Stand der Technik anzupassen".
In Sachsen entsorgen derzeit noch etwa 600.000 Bürger ihre Abwässer über abflusslose Sammelgruben und zum Teil desolate Kleinkläranlagen. Der weitere Ausbau der Abwasserentsorgung wird deshalb auch in den nächsten Jahren eine große Rolle spielen. Hohen Stellenwert haben dabei vor allem die Erneuerung oder Nachrüstung von Kleinkläranlagen mit einer biologischen Reinigungsstufe.

Verdichtete Gebiete mit mehr als 2.000 Einwohnern mussten - so die EU-Vorgaben - bereits bis Ende 2005 an die zentrale Abwasserbeseitigung angeschlossen sein. Dazu wurden mit einer Investitionssumme von etwa sechs Milliarden Euro seit Anfang der neunziger Jahre 641 kommunale Kläranlagen neu errichtet bzw. saniert oder erweitert. Das größte Stück des Weges sei deshalb, so Tillich, bereits zurückgelegt.

Das neue Bildungs- und Demonstrationszentrum dezentrale Abwasserbehandlung e.V. ist einmalig in Deutschland. Ziel ist es, Kleinkläranlagen im Praxisbetrieb zu testen, Fachpersonal zu schulen und auszubilden sowie bei der Forschung und Entwicklung mitzuhelfen. Der Demonstrationsstandort entstand auf dem Gelände einer ehemaligen Großkläranlage der Kommunalen Wasserwerke in Leipzig-Leutzsch. Gefördert wird das Zentrum von der Bundesstiftung Umwelt. Im Beirat arbeiten unter anderem die Umweltministerien der Länder sowie das Umweltbundesamt mit.

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  • Quelle: /SMUL
  • Erstellt am 03.08.2006 - 12:14Uhr | Zuletzt geändert am 03.08.2006 - 12:20Uhr
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