Verfolgte Kunst aus Breslau

Görlitz, 18. März 2017. Mit seiner Schau "Verfolgte Kunst" widmet sich das Schlesische Museum zu Görlitz (SMG) einem faszinierenden Kapitel der bedeutenden jüdischen Geschichte Breslaus (heute Wrocław). Im Fokus steht die junge jüdische Künstlergeneration im Breslau der zwanziger Jahre, die trotz der politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeit das aufblühende Kunstleben in der schlesischen Metropole bereicherte.
Abbildung: Heinrich Tischler: Selbstporträt, 1934, Aquarell und Gouache,
© Abbildung: Schlesisches Museum zu Görlitz

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Der jüdische Künstler Heinrich Tischler und sein Breslauer Kreis

Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.

Im Jahr 2016 konnte die Ausstellung anlässlich des Kulturhauptstadtjahres und Dank der Kooperation mit dem Städtischen Museum in Breslau gezeigt werden. Nun ist sie – noch einmal erweitert auf etwa 200 Exponate – im Schlesischen Museum zu Görlitz zu sehen.

Im Mittelpunkt der Schau steht das Schaffen des Künstlers Heinrich Tischler (1892–1938), dessen Nachlass zu großen Teilen im Jahr 2002 vom Schlesischen Museum angekauft wurde. Die Ausstellung begleitet den Künstler – flankiert von Werken seiner Künstlerkollegen – bei seiner Suche nach einer eigenen Bildsprache zwischen den modernen Kunsttendenzen seiner Zeit.

Seine expressiven Bilder zur Lebenssituation der Menschen sind faszinierende Zeitzeugnisse. Höhepunkt der Ausstellung sind seine Bilder zur jüdischen Glaubenswelt sowie seine Reaktionen auf die Unterdrückung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung seit 1933, der er selbst und zahlreiche weitere Künstler zum Opfer fielen. Tischlers Werkschaffen, aber auch die Schicksale anderer zu Unrecht vergessener Künstler rücken damit wieder in den Blick.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, er kostet 15 Euro.

Pradikat: Hingehen!
Sonnabend, 8. April, bis Sonntag, 9. Juli 2017,
Eröffnung: Freitag, 7. April 2017, 19 Uhr,
Schlesisches Museum zu Görlitz , Brüderstraße 8, 02826 Görlitz.

Öffnungzeiten:

Dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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  • Quelle: redf | Abildung: © Schlesisches Museum zu Görlitz
  • Erstellt am 18.03.2017 - 04:15Uhr | Zuletzt geändert am 18.03.2017 - 12:11Uhr
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