Ein Film von Menschen, Kohle und Geld
Görlitz, 29, Mai 2009. Das Industriezeitalter bescherte der Lausitz auch im nördlichen Teil des heutigen Landkreises Görlitz ein teuflisches Schicksal: Die Gewinnung von Braunkohle brachte Wohlstand um den Preis der Verlustes der Heimat. Zwei junge Dokumentarfilmer griffen eine Idee aus der Region auf. Sie zeigen nun mit "Die Gewalt geht vom Gelde aus", wie Menschen dazu gebracht werden, Ihre Siedlungen aufzugeben, die Zeit des Übergangszwischen Idylle und Umsiedlung.
Sind wir unschuldig?

Der Tagebau Nochten bei Weißwasser holt sich demnächst einen Teil von Trebendorf, dazu einen Teil der Dörfer Rohne und Mulkwitz.
Man denkt: Ein Dorf wird abgebaggert. Muss ja sein. Wir müssen ja an die Kohle ran. Wir wollen doch alle jeden Tag ein Licht einschalten!? Geht doch nicht anders. Oder? Also was ist dabei? Wenn in China ein Sack Reis umfällt?
Wer aber einmal zwischen Tagebaukante, sorbischem Dorf und dem alten, seltenen Urwald stand, wenn nur so die Wasserpumpen schnaufen, die das Grundwasser unter die Kohle senken, der weiß, dass hier mehr als ein Sack Reis, mehr als nur ein Sack Geld umfällt. Der weiß: Hier frisst sich etwas durch den Sand, das hat noch keine Gnade gekannt.
Doch ein Großteil der Betroffenen will freiwillig gehen. Nur die Rohner Umsiedler haben eine Bürgerinitiative gegründet.
Geht es um Heimat? Oder um Geld? Geht es um Selbstbestimmung? Oder um die Übermacht des längst von anderen Beschlossenen? Und sind wir so unschuldig, wie wir uns fühlen?
Der Dokumentarfilm "Die Gewalt geht vom Gelde aus" von Arielle Kohlschmidt und René Beder beschreibt die Zeit zwischen Idylle und Umsiedlung im Kirchspiel Schleife in Sachsen. Und er zeigt, wie es kommt, dass es kommt, wie es immer kommt.
Die Idee stammt von Peter Rossa und Kathrin Schöne. Für Rossa ist der Film das perfekte Medium, den Menschen das Thema nahe zu bringen: "Da gehen sie hin, das sehen sie an, da reden sie drüber!"
Das Anliegen scheint feinfühlig und doch mit harten Fakten unterlegt umgesetzt: Die Gewalt geht von Gelde aus.
Die Gewalt geht vom Gelde aus
ein Dokumentarfilm von Arielle Kohlschmidt und René Beder
nach einer Idee von Peter Rossa und Kathrin Schöne
Produktion: Turmvilla e.V. & PGF
gefördert durch: LOS Förderprogramm „Lokales Kapital für soziale Zwecke“, Stiftung Turmvilla
Prädikat: Unbedingt ansehen!
3. Juli 2009, 21.30 Uhr
Auf der Terasse des Restaurants Lucie Schulte
In den Höfen, Untermarkt 22, Görlitz
Eintritt: drei Euro
Es werden sorbische Häppchen gereicht.
Regen-Variante: Neuer Termin.
Die Regisseure sind anwesend und stehen nach dem Film für Fragen zur Verfügung.


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- Quelle: /red /TEB | Fotos:/ Arielle Kohlschmidt
- Erstellt am 29.05.2009 - 07:23Uhr | Zuletzt geändert am 08.03.2021 - 08:53Uhr
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