Anbau für die Stadthalle Görlitz?

Anbau für die Stadthalle Görlitz?Görlitz, 13. November 2017. 2005 wurde die Stadthalle Görlitz geschlossen. Wiedereröffnet ist sie noch nicht, doch schon wird ernsthaft über einen modern-nüchternen Anbau nachgedacht. Der würde beitragen, bei der Nutzung des 1910 eröffneten Gebäudes modernen Ansprüchen besser gerecht zu werden. Nun laden die Stadt Görlitz und der Förderverein Görlitzer Stadthalle e.V. für Ende November 2017 zu einer Informationsveranstaltung ein, allerdings, wie leicht nachvollziehbar ist, nicht in die Stadthalle.

Die Stadthalle Görlitz im Oktober 2017. Vor diese Fassade könnte der Anbau so gesetzt werden, dass auf der Ebene des Großen Saals ein ebenerdiger Anschluss entsteht
Foto: © Görlitzer Anzeiger
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Informationen und Diskussion zum möglichen Anbau der Görlitzer Stadthalle

Informationen und Diskussion zum möglichen Anbau der Görlitzer Stadthalle
Architektur wie in der Moderne vor Jahrzehnten oder respektvoll-schlichte Zurückhaltung gegenüber dem Altbau der Stadthalle Görlitz?
Grafik: Bildquelle Stadtverwaltung Görlitz

Thema: Stadthalle Görlitz

Stadthalle Görlitz

Die Stadthalle Görlitz wurde 1910 als Veranstaltungsort des Schlesischen Musikfestes eröffnet. Hoher Sanierungsbedarf und die ungenügende Selbstfinanzierung führten im Jahr 2005 zur Einstellung des Betriebs und zu Verkaufsbestrebungen seitens der Stadt Görlitz. Die Ende Januar 2010 vom Stadtrat beschlossene Sanierung wurde, ohne dass Arbeiten am Gebäude begonnen hätten, im Oktober 2012 gestoppt, weil Fristen für Fördermittel zu kurz waren. Erst 2018 stellten Bund und Land Geld für eine über die Sicherung hinausgehende Sanierung bereit. Eine große Herausforderung stellen die Betriebskosten für die Stadthalle Görlitz dar.

Bei einem Termin im Kulturforum Görlitzer Synagoge wollen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Görlitz über das Vorhaben, die Görlitzer Stadthalle um einen Anbau zu ergänzen, informieren. Gleichzeitig sollen Fragen der Veranstaltungsteilnehmer beantwortet werden. Zu diesem Zweck sitzen Bürgermeister Dr. Michael Wieler, Thomas Leder als Vorsitzender des Fördervereins Görlitzer Stadthalle und Manuel Auster, Projektverantwortlicher der Stadt Görlitz, im Podium.

Bisherige Studien legen nahe, dass mit einem ein 800 Quadratmeter großen, neißeseitigen Anbau "die Aufenthaltsqualität für die Stadthallengäste und damit die Vermarktung des Objekts deutlich verbessert" (so die Stadtveraltung) werden können.

Dabei wird in die Richtung gedacht, die Stadthalle Görlitz zu einem universellen Veranstaltungsort zu entwickeln: Musik- und Kulturveranstaltungen, Tagungen und Konferenzen, Messen und Ausstellungen, Tanzveranstaltungen und weitere, auch geschlossene Veranstaltungen.

Hingehen!
Montag, 27. November 2017, 18 Uhr,
Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, 02826 Görlitz.
Informationsveranstaltung "Anbau Görlitzer Stadthalle", Eintritt frei.

Kommentare Lesermeinungen (8)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Stadthallen-Anbau: Verhunzung historischer Bausubstanz

Von Jürgen Hoppmann am 17.07.2018 - 10:55Uhr
Wie einst sensible Altbausanierung in Görlitz aussagt, zeigt dieser Film, den ich vor einigen Jahren gemacht habe. Was derzeit mit dem Stadthallen-Anbau geplant ist, das ist primitive Verhunzung, mehr nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=qyDufPwO_LA

Schandmal Stadthallen-Anbau

Von Jürgen Hoppmann am 17.07.2018 - 07:13Uhr
Als vor einigen Jahren schöne alte Häuser in der Görlitzer Bahnhofstraße einem seelenlosen Neubaukomplex weichen sollten, war der Aufschrei in Görlitz groß. Die Bürger protestierten, organisierte öffentliche Veranstaltung, brachte eine Diskussion im Gange mit dem Erfolg, dass der Verschandlung historischer Bausubstanz Einhalt geboten werden konnte.

Ganz anders die Situation 2018. Da wird quasi unter der Hand in nichtöffentliche Sitzungen des Stadthallenausschusses und der Kuratorium Stadthallenstiftung ein Entwurf für den Stadthallenanbau lanciert, der in seiner Primitivität die sensibelste Stelle an der internationalen Stadtbrücke verschandeln wird. Damit wird zugleich die Chance, jemals als Weltkulturerbe anerkannt zu werden, rapide sinken.

http://www.stadthallenstiftung-goerlitz.de/Das-Sanierungsprojekt.html

Zeichnungen des Modells sind derzeit in er Stadthalle zu sehen. Alle dort Anwesenden, Touristen, Einheimische und Bedienstete (letztere natürlich nur hinter vorgehaltener Hand) sind über die Scheußlichkeit der »Projektstudie Stadthalle Görlitz« entsetzt. Zugleich aber auch Gefühle einer tiefen Sinnlosigkeit, dass Protest sinnlos sei, weil die da oben, ein Klüngel aus Politik und Wirtschaft, sowieso alles unter sich ausmacht.

Der Vorwurf: Die Stadt Görlitz hat sich aus dubiosen Gründen an ein einheimisches Architekturbüro gebunden, ohne öffentlich Ausschreibung. Ist das bei Vergabe öffentlicher Fördermittel überhaupt rechtmäßig?

Die Forderung: Öffentliche Ausschreibung, auch überregionale Architekturbüros z.B. aus Dresden und Breslau werden eingeladen. Präsentation von mindestens zehn verschiedenen Architektur-Entwürfen in den Räumen der Stadthalle.

Und: Der Sieger des Architektenwettbewerbs für die Stadthallenerweiterung wird nicht wie gehabt im Hinterstübchen ausgekungelt, sondern demokratisch gewählt via Volksabstimmung durch die Bürger dieser Stadt.

Ein offener Leserbrief von Jürgen Hoppmann

Stadthalle Görlitz

Von Knospe am 18.11.2017 - 10:37Uhr
Es ist wohl traurig, dass ein Görlitzer Stadtrat die Initative vieler Görlitzer Bürger zum Erhalt des Dekmales nicht achtet. Was wäre bis heute mit dem Gebäude passiert, wenn der Förderverein nicht ständig Druck auf die Stadt ausgeübt hätte.

Sie können ja gern eine andere Meinung zu der Nutzung der Stadthalle haben, aber dem Förderverein Kompetenz abzusprechen ist wohl das Letzte! Ich habe Sie noch bei keiner Veranstaltung in der und um die Stadthalle gesehen!

Anrede

Von Thorsten Ahrens am 15.11.2017 - 14:16Uhr
Guten Tag Herr Bauer,

ich bin ein wenig ratlos, weshalb die angemessene Anrede nicht enthalten ist. Was dies angeht kann ich tatsächlich nur um Verzeihung bitten, es ist mir nicht erklärlich.

Bedauerlich ist jedoch auch, dass Sie in Ihrer Antwort nicht auf meine Nachfrage zu der von Ihnen angeführten "Studie" unter dem Namen "Assoziationen eines wirtschaftlichen Bühnenverbundes" Vereinigte Bühnen Görlitz/Zittau, eingehen.

Was ist das denn nun für eine Studie, auf die Sie sich stützen? Ist sie so wenig belastbar, dass Sie diese niemandem zumuten mögen?

Mit besten Wünschen

Thorsten Ahrens

Stadthalle Görlitz

Von Hans-Peter Bauer am 15.11.2017 - 09:20Uhr
Guten Tag HERR Ahrens,

die Anrede meiner Person in Ihrem Beitrag sagt wohl alles über Ihre Stimmung aus, dann kann ich auch auf den GUTEN TAG verzichten.

So wie Sie über den Förderverein denken, ebenfalls. Der Förderverein besteht nicht nur aus Herrn Leder. Ich weiß nicht woher Sie eine "Denkschrift" zur Stadthalle bekommen haben, von mir bestimmt nicht! Sie wären auch der Letzte, der es bekommt, jedenfalls von mir. Lassen Sie also diese zynischen Anspielungen auf den Förderverein mit fast 300 Mitgliedern.

Danke HERR Ahrens

Studie oder Nicht-Studie?

Von Thorsten Ahrens am 14.11.2017 - 14:17Uhr
Guten Tag Bauer,

Ihr Engagement in Ehren, aber mit "Studie" meinen Sie wohl diese (selbst so genannte "Denkschrift") des wohl nicht eben als objektiv geltenden Stadthallenfördervereins (http://tinyurl.com/yb2t9l5q).

Neben der wohl anzunehmenden fehlenden Distanz des Fördervereins selbst zum Thema enthält das Papier auch leider weder Datum noch die Nennung der AutorInnen. Was soll damit also anzufangen sein?

Sollten Sie sich auf eine andere Erarbeitung beziehen, so bitte ich um entsprechende Publikation.

Mit besten Wünschen

Thorsten Ahrens

Stadthalle Görlitz im Verbund

Von Hans-Peter Bauer am 14.11.2017 - 10:04Uhr
Seit Jahren gibt es eine Studie unter dem Namen "Assoziationen eines wirtschaftlichen Bühnenverbundes" Vereinigte Bühnen Görlitz/Zittau. Darin werden die grausigen Forderungen von 500 Tausend Euro Betreiberkosten für die Stadthalle ad absurdum geführt. Bedingungen: Die Stadthalle wird als 3. Spielstätte der Theater GmbH übergeben und wird somit Sitz der Neuen Lausitzer Philharmonie, der Europa-Chorakademie und des Deutsch-Polnischen Jugendorchesters.
Aber:
WO DIE SONNE DER KULTUR NIEDRIG STEHT, WERFEN SOGAR ZWERGE LANGE SCHATTEN!
Görlitz allein schafft das nie, das geht nur mit dem Landkreis!

Stadthalle

Von Hans-Peter Bauer am 14.11.2017 - 09:51Uhr
Seit ungefähr drei Jahren gibt es eine Art Studie unter dem Namen "Assoziationen der Wirtschaftlichkeit eines Bühnenverbundes" in der unsere Stadthalle betriebswirtschaftlich betrachtet wird, wenn sie denn der Theater GmbH als dritte Spielstätte bedingungslos zur Verfügung gestellt würde. Dieses ganze schaurige Gerede um die "Betriebskosten" der Stadthalle in astronomischer Höhe werden darin ad absurdum geführt.

Allerdings, die Stadt allein ist nicht in der Lage, das Vorhaben zum Leben zu erwecken. Das sollte unter dem Schirm des Landkreises geschehe!

WO DIE SONNE NIEDRIG STEHT, WERFEN SELBST ZWERGE LANGE SCHATTEN1

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger, Planungsgrafik: Bildquelle Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 13.11.2017 - 08:57Uhr | Zuletzt geändert am 09.07.2020 - 18:11Uhr
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