Halbzeit zur Jüdischen Musik- und Theaterwoche Dresden
Görlitz, 22. Oktober 2013. Jüdische und israelische Kultur gibt es auch in der zweiten Hälfte der 17. Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden (13. bis 27. Oktober 2013): Lesungen und Gastspiele aus Polen und Israel, ein handverlesenes Filmprogramm, eine musikalische Ausstellungseröffnung und mehr. Das ermöglicht Begegnungen der musikalischen, der kulinarischen, der bewegten, verbalen oder nachdenklichen Art - die Jüdische Woche bringt Menschen und Kulturen zusammen.
Halbzeit ohne Pause
Heute Abend können die Gäste in einer Lesung im Societaetstheater den ersten Teil eines thematischen Pakets erleben, der sich am Donnerstag mit einem Gastspiel des "Polnischen Theaters in Breslau" (Teatr Polski we Wrocławiu) im Kleinen Haus fortsetzt.
Die polnische Autorin Bożena Keff ist Jüdin, Dichterin, Philosophin, Schriftstellerin, Feuilletonistin und Dozentin für Gender Studies. Ihre Mutter überlebte durch ihre Flucht aus Lemberg in die Sowjetunion Krieg und Holocaust, der Rest der Familie starb. Sie macht ihre Tochter, die nach dem Krieg geboren wurde, zur Geisel ihrer Leidensgeschichte, indem sie sie mit ihrer usurpatorischen Mutterliebe erdrückt und somit die Tochter am Wachsen hindert. Die Versuche einer Befreiung schlagen fehl. Keffs bilderstürmerisches "Stück über Mutter und Vaterland" erschien 2008 in Polen, wurde 2009 für den renommierten Polnischen Literaturpreis NIKE nominiert und liegt seit 2010 in der deutschen Übersetzung im Leipziger Literaturverlag vor. Bożena Keff und ihr deutscher Übersetzer Michael Zgodzay werden heute aus dem Stück lesen.
Am Donnerstag, dem 24 Oktober 2013, lässt sich dann im Kleinen Haus erleben, was der aktuell bekannteste und meistdiskutierte polnische Regisseur Jan Klata aus Keffs Stück gemacht hat. Mit seinen starken Zugriffen auf klassische und gegenwärtige Stoffe hat er zur Modernisierung der Lesarten und Sichtweisen in seinem Land beigetragen - wofür er vielfach ausgezeichnet wurde. Regelmäßig sind seine Arbeiten auch auf europäischen Festivals zu sehen. Nun setzt Klata den bemerkenswerten Text von Bożena Keff bildreich und mit beeindruckender Bewegungs- und Stilsprache in Szene.
Die Inszenierung ist erstmals in Deutschland zu sehen. Im Anschluss an die Vorstellung werden Bożena Keff und Jan Klata ein Gespräch über ihre Arbeit führen (wird auf Deutsch übersetzt).
Ein Marathon auf der Bühne
Und noch auf ein weiteres Gastspiel soll besonders hingewiesen werden: In ihrem Stück "Marathon" inszeniert die israelische Theatergruppe um Aharona Israel das Leben im heutigen Israel als einen endlosen Lauf. Das Stück vereint Tanz, Bewegung, Text und Theater: Drei Figuren laufen ständig im Kreis, in einer zweckfreien Spirale, die jedoch eine Reise in die tieferliegenden Schichten des "Israelisch-Seins“ symbolisiert.
Programm:
http://www.juedische-woche-dresden.de/programm-2013.html
Vorverkauf:
http://bit.ly/NMpKaq
E-Mail karten@juedische-woche-dresden.de
Mehr:
http://juedische-woche-dresden.de
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- Quelle: red | Fotos: Jüdische Woche Dresden
- Erstellt am 22.10.2013 - 15:05Uhr | Zuletzt geändert am 22.10.2013 - 15:31Uhr
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