Die edle Seele von Tauchritz
Görlitz, 23. November 2007. Von Robin Günther. Gleich am Rande des entstehenden Berzdorfer Sees liegt etwas versteckt das Wasserschloss Tauchritz. Wer das Kleinod entdecken will, muss die B99 in Görlitz-Hagenwerder am Kreisverkehr verlassen und nach etwa zwei Kilometern rechterhand auf ein Hinweisschild achten. Quer über die ehemalige Gutsanlage erreicht man das von einem Wassergraben umgebene Schloss.
Der Name Tauchritz leitet sich vom altslawischen „Tucherice“ ab, was soviel bedeutet wie „in sumpfiger Gegend liegend“. Offenbar handelte es sich dabei um eine ausgezeichnete Grundlage für die Braunkohleentstehung, denn noch vor wenigen Jahren stand das Schloss im wahrsten Sinne des Wortes am Abgrund eines gigantischen, heute stillgelegten und in Flutung befindlichem Braunkohletagebaus.
Wasserschloss im Dornröschenschlaf
Die Schlossanlage, deren erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1306 zurück geht, war seit dem 18. Jahrhundert im Besitz des nahe gelegenen Stiftes Joachimstein, dem heutigen polnischen Radomierzyce. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es als Flüchtlingslager und Schule genutzt. Seit dem Jahr 1960 diente es Wohnzwecken. Das denkmalgeschützte Gebäude verschliss zusehends und stand ab 1987 leer. Immerhin bemühte man sich, die Anlage zu sanieren, wofür allerdings immer wieder die Mittel fehlten.
Heute ist eine ehemalige Scheune als Veranstaltungshalle saniert, jedoch verwehrt die Bauaufsicht Veranstaltungen, bevor die Sanierung nicht vollständig abgeschlossen ist.
Schade, denn Schloss Tauchritz und sein als weiträumiger Gutshof angelegtes Umfeld hat durchaus einige bemerkenswerte Aspekte zu bieten. Im Schloss selbst sind es die barocken Decken, die es für Sachsen so bedeutsam machen: Sie werden mit Details des Dresdner Zwingers verglichen.
Die Lage am deutsch-polnisch-tschechischen Dreiländereck machte schon Filmregisseure aufmerksam. In der preisgekrönten Kinokomödie „Schröders wunderbare Welt“ fühlt sich Frank Schröder (gespielt von Peter Schneider) dazu berufen, die Zukunft seines Heimatortes Tauchritz zu retten. Dazu will er ein künstliches Tropenparadies schaffen. Doch weder sein Chef Gregory (Jürgen Prochnow) noch der eigene Vater Theo (Karl-Fred Müller), Bürgermeister des Ortes, können sich dafür begeistern . . . Man darf gespannt sein, wie sich die Geschichte des Ortes in der Realität entwickelt.
In wenigen Jahren wird Schloss Tauchritz an einem großen See liegen. Zu hoffen ist auf eine Nutzung, die sowohl den Besuchern als auch den Einheimischen zugute kommt.
Wunderschönes verwunschenen Schloss
Von Manuela Sieber am 01.08.2023 - 11:38Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren, bei unserem Besuch des Gutes am See, stöberte ich die Wege ab und entdeckte dabei dieses wunderschöne und ja, dem Alter entsprechendes Schloss. Ein Traum, mich faszinieren schon immer solch wunder schöne Orte. Das Gut am See ist ja wirklich hervorragend hergestellt und es wäre dem Betreiber nur zu wünschen, dass seine Pläne aufgehen und diese Bereicherung sehr viel Anklang findet.
Schön wäre es aus meiner Sicht, wenn das Schloss auch aus seinem Dornröschen Schlaf geholt werden könnte. Diese wunderschöne Idylle und fachliche Baukunst ist aus meiner Sicht überragend.Sowas sollte sls wertvolles Kultur Gut wieder hergestellt werden.Trotz des Alters, ist die bauliche Substanz js noch relativ gut. Nur wird diese ja leider nicht besser und droht dem Verfall.
Ich kann mir nur wünschen das sich dafür Jemand einsetzt, wenn ich die finanziellen Mittel hätte, würde ich so was Schönes angehen. Ich werde die Daumen drücken dass es dem Verfall nicht weiter ausgeliefert sein wird.
Es sich Jemand findet, der in dieses wunderschöne Schloss investiert.
Manuela Sieber
Schloss Tauchritz
Von Hagen Mahlo am 14.12.2020 - 23:51Uhr
Genau so sehe ich es. War heute dort. Ein verwunschener Fleck. Mit viel Charme.
Die Seele von Tauchritz
Von Yvonne Dürhagen-Pirwitz am 03.09.2020 - 08:51Uhr
Wir stehen hier vor einem wundervollen Zeugnis unserer Geschichte und in Verbindung mit Veranstaltung und dem romantisch verschlafenen anmutenden Park sehe ich hier viel Potential. Ich sehe Tourismus, ich sehe Veranstaltungen, die uns thematisch zusammen-führen.
Ich sehe viel Arbeit, und ehrlich gesagt mit dem richtigen Konzept sehe ich hier eine unglaubliche Bereicherung für die Gegend. Natürlich hilft hier nicht langes Rumlamentieren, hier brauchen wir Tatkraft und Menschen die ein wenig verrückt sind sich auf so eine große Aufgabe einzulassen. Dies in Angriff zu nehmen erfordert Mut, Überlegung, Fingerspitzengefühl und viel Enthusiasmus, denn es ist eine Lebensaufgabe, die mir aus persönlicher Sicht jedoch sehr vielversprechend scheint. Meine guten Wünsche begleiten die Enthusiasten von morgen, die sich hier einen Lebenstraum erfüllen werden.
Ihre Yvonne Dürhagen-Pirwitz
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- Quelle: /Robin Günther | Fotos: /Anna Meusel
- Erstellt am 23.11.2007 - 09:55Uhr | Zuletzt geändert am 03.09.2020 - 22:48Uhr
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