Görlitz zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden dabei

Görlitz | Dresden, 28. September 2016. Die offizielle Feier der Bundesrepublik Deutschland zum Tag der Deutschen Einheit 2016 findet in Dresden statt, weil Sachsen zur Zeit den Vorsitz im Bundesrat innehat. Auf dem Bürgerfest sind auch die "Zipfelstädte", darunter Görlitz dabei. Außerdem öffnen zum zehnten Mal aus Anlass dieses Feiertags die Moscheevereine die Türen zum "Tag der offenen Moschee", um zu zeigen, dass sie Teil der deutschen Gesellschaft sind.

Abbildung: Sich wieder zu vereinigen macht Spaß und muss gefeiert werden. Vielleicht rücken ja auch Görlitz und Zgorzelec irgendwann einmal wieder näher beieinand'?

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Ökumenischer Gottesdienst und Tag der offenen Moschee

Die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit gehen n der sächsischen Landeshauptstadt vom 1. bis zum 3. Oktober. Am Anfang der Ländermeile auf der Wilsdruffer Straße, in der Nähe des Pirnaischen Platzes, wird das Zipfelzelt stehen, in dem sich Görlitz als östlichste deutsche Zipfelstadt – neben List/Sylt als nördlichster, Selfkant als westlichster und Oberstdorf als südlichster – vorstellt. Den Hut auf dafür hat die städtische Wirtschaftsförderung in Gestalt der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH (EGZ).

Die EGZ will viel Werbematerial für Görlitz unters Volk bringen. Eva Wittig, EGZ-Prokuristin und Marketingleiterin, drückt das so aus: "Die Feierlichkeiten sind für uns jedes Jahr eine sehr gute Gelegenheit, Besucher aus ganz Deutschland auf den besonderen Zusammenschluss der vier Zipfelorte aufmerksam zu machen und Görlitz als sehenswertes Reiseziel zu empfehlen."

Wer das Zipfelzelt aufsucht, kann sich den Zipfelpass für eine Reise in die vier im Zipfelbund vereinigten Zipfelorte geben lassen und zu Musik etwas verspachteln. Das ist neu: Musiker aus den vier deutschen Landeszipfeln stellen diese musikalisch vor. Dabei sind die Alphornbläser Oberstdorf, der Spielmannszug Selfkant, der Sylter Gitarrist Peter Sawallich und die Görlitzer Landskron-Herolde, deren Leiter Uwe-Torsten Kerl sich schon freut: "Wir sind stolz, Görlitz einmal mehr zu diesem bedeutenden Anlass repräsentieren zu dürfen. Der diesjährige Auftritt in unserem Heimat-Bundesland ist für uns etwas ganz Besonderes.“ Kosten solllte man vom Zipfelbrot und von der vieckigen Zipfelwurst, einem Angebot der Klosterbäckerei und -schenke des Klosters St. Marienthal im Landkreis Görlitz angeboten werden. Auch Kuchen und Bier sind zu haben, ebenso der Käse und die Käsespätzle der Käsepiraten aus dem Allgäu.

Ganz so frisch-fröhlich-frei können die Oberbürgermeister der Zipfelorte, die ihre Städte vertreten, am eigentlichen Einheitstag nicht feiern, denn da sie müssen am offiziellen Festprogramm teilnehmen: Der vereinigte Staat feiert mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Frauenkirche, einem Festakt in der Semperoper und einem Empfang des Bundespräsidenten. Außerdem stehen Kontakte zu Regierungsvertretern im Kalender der Bürgermeister am Zipfelzelt während der Festtage Regierungsvertreter begrüßen.

Zum Tag der offenen Moschee, an dem sich Deutschlandweit mehr als 1.000 Moscheen beteiligen, öffnet auch das noch in der "DDR" gegründete Islamische Zentrum Dresden seine Gebetsstätte, die Alfaruq Moschee in einem eher unscheinbaren Haus auf der Flügelwegbrücke 8 in 01157 Dresden.

Kommentar:

Der Laizismus hat's schwer auch im wiedervereinten Restdeutschland: Da zieht der Staat die Kirchensteuer ein (2014 für die Katholische und Evangelische Kirche zusammen 10.768.979.000 Euro), es gibt Staatsleistungen an die Kirchen, während beispielsweise einige Bistümer Milliardenvermögen angehäuft haben, alle Rundfunkgebührenzahler, gleich welchen Glaubens oder Nichtglaubens, zahlen die Übertragungskosten für christliche Gottesdienstübertragungen in den öffentlich-rechtlichen Medien , die ehedem als besonders "rot" verschrieene staatliche heutige TU Chemnitz (an der ein "überzeugter" FDJ-Funktionär, der einst gegen "Schwerter zu Pflugscharen"-Träger vorging, zum Professor reüssierte) feierte 2016 den 180. Jahrestag ihrer Gründung mit einem Festgottesdienst etc. pp. - und auch der Staat feiert seine Wiedervereinigung mit einem Programmpunkt in der Kirche.

Die Muslime, die sich am 3. Oktober mit dem Tag der offenen Moschee zu Deutschland bekennen, kommen allerdings nicht vor - obgleich der Islam doch zu Deutschland gehört, wie Bundespräsident Wulff in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit den Mut hatte, auszusprechen: "Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."

Angesichts soviel christlichen Selbstverständnisses, wie es der Staates immer wieder kundtut, kann man für die Zukunft nur frohlocken.

Halleluja soag I!

Ihr Thomas Beier


Alternative!
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  • Quelle: red | Foto: MonikaP / Monika, pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 28.09.2016 - 14:22Uhr | Zuletzt geändert am 28.09.2016 - 20:55Uhr
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